Montag, 9. April 2018

Festgelegtheit:

Sind bei einem bestimmten Prozess oder Experiment sämtliche Ausgänge gleichwahrscheinlich, dann gilt: je mehr Ausgänge möglich sind, umso weniger Festgelegtheit oder Determiniertheit besteht. Festgelegtheit in dem Sinne, in welchem Ausmaß wir, unter den uns bekannten Bedingungen, ein Einzelereignis vorhersagen können. Angenommen, wir wissen, eine perfekt symmetrische Münze, ein perfekt symmetrischer sechsseitiger Wüfel, und ein perfekt symmetrischer zwölfseitiger Würfel werden geworfen. Wir haben aber keinerlei Informationen darüber, unter welchen spezifischen Bedingungen, d.h. mit welchen Handbewegungen, usw., der Einzelwurf stattfinden wird. Diese Bedingungen, obwohl vorhanden, messen wir nicht und lassen wir nicht in unsere Berechnung einfließen. Somit, bei Unkenntnis der Einzelbedingungen, kommen den Ausgängen der Ereignisse Informationgehalte von 1 bit (log2(2)), 2.58 bit (log2(6)) und 3.58 bit (log2(12)) zu. D.h. unter den uns bekannten Bedingungen ist der Ausgang des einzelnen Wurfs mit dem zwölfseitigen Würfel weniger festgelegt als der Ausgang des einzelnen Wurfs mit dem sechsseitigen Würfel, und dieser Ausgang ist wiederum weniger festgelegt als der Ausgang eines einzelnen Münzwurfs. Je weniger festgelegt nun Prozesse sind, oder je weniger festgelegt wir Prozesse wahrnehmen, umso informationshaltiger und umso weniger vorhersagbar sind sie für uns. Umso größere Ungewissheit besteht darüber, wie sie ausgehen werden.

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